„Die Judenfrage ist in ihr akutestes Stadium eingetreten. In den Kirchen muss die Entscheidung gegen das Judentum mit voller Klarheit vollzogen und aus dieser Entscheidung die Konsequenz für alle Gebiete des kirchlichen und religiösen Lebens gezogen werden. Damit wird ein wesentliches Vermächtnis des deutschen Reformators erfüllt.“ (Walter Grundmann, 1938).
Bis 1943 war Walter Grundmann wissenschaftlicher Leiter des Eisenacher „Instituts zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben“ mit Sitz in der Bornstraße 11 und damit einer der führenden Ideologen zur ‚Entjudung’ des Christentums.
So beginnt ein Artikel in Internet über eine von Eisenacher Schülern erstellte Ausstellung aus dem Jahr 2006, die auch zum Reformationsjubiläum wieder gezeigt werden soll. Leider ist der Link zur Web-Seite der Ausstellung derzeit defekt. Aber das Öffentlichkeitsecho, das die Ausstellung seinerzeit hatte, und diverse Veröffentlichungen zur Geschichte des erst spät in den Focus der Geschichtsforschung gerückten Instituts und seines Leiters Walter Grundmann sind greifbar.
Ich nenne stellvertretend ein paar:
- Hans Prolingheuer, Das kirchliche „Entjudungsinstitut“ 1939 bis 1945 in der Lutherstadt Eisenach.
http://www.kirchengeschichten-im-ns.de/Das%20_Entjudungsinstitut_.pdf - Rundfunkskript: Wie Jesus zum „Arier“ gemacht wurde.
http://www.deutschlandradiokultur.de/wie-jesus-zum-arier-gemacht-wurde.1278.de.html?dram:article_id=192776 - Rundfunkskript: Die vergessene Geschichte des „Entjudungsinstituts“.
http://www.deutschlandradiokultur.de/die-vergessene-geschichte.1001.de.html?dram:article_id=241443 - Zeitungsartikel: Theologe des Judenhasses
http://www.welt.de/welt_print/article1341711/Theologe-des-Judenhasses.html
Luther-Denkmal in Eisenach (Foto: Michael Sander, creative commons)